Erste Messungen: deutlich weniger Stickstoff auf Baustelle!
Nachhaltige Kraftstoffkette zeigt erwiesene Umweltvorteile.
Die ersten Messungen der Universität Arnheim und Nijmegen (HAN) zeigen, dass auf der Baustelle des Pilotprojekts „De duurzame Brandstofketen“ deutlich weniger Stickstoffemissionen entstehen. Im Rahmen dieses Pilotprojektes wird überschüssiges Biogas als sauberer Brennstoff für lokale Baustellen genutzt.
Wie funktioniert eine lokale, nachhaltige Brennstoffkette?
In der Kläranlage Renkum des Wasserverbandes Vallei und Veluwe werden die Abwässer der Gemeinden Rhenen, Renkum und Wageningen aufbereitet. Während des Klärprozesses entstehen Abwasser und Klärschlamm. Der Klärschlamm wird zur Erzeugung von Biogas vergoren. Das gewonnene Biogas wird dann zur Erzeugung von Strom und Wärme für, beispielsweise, die Prozesse in der Kläranlage genutzt. Doch die tatsächlich gewonnene Menge an Biogas ist höher, als die Aufbereitungsanlage benötigt. Deshalb kam Gashouders auf die Idee, das überschüssige Biogas zu sammeln und in einen umweltfreundlichen Kraftstoff umzuwandeln. In Zusammenarbeit mit sechs Partnern wurde diese Idee weiterentwickelt und realisiert.
Das überschüssige Biogas wird nun nicht mehr abgefackelt, sondern in einer Gashouders-Tankstelle gesammelt. Hier wird das Biogas in einen klimaneutralen Kraftstoff umgewandelt und an regionale Projekte des Contractors GMB geliefert. Die BUSE Gas B.V. ist dabei für die Entwicklung der Behälter zur Biogasspeicherung verantwortlich, Koninklijke van Twist liefert den Motor für einen Hybridgenerator, der mit lokal produziertem Biogas betrieben wird. Die Universität HAN begutachtet schließlich die positiven Auswirkungen der Kette auf die Umwelt.
Messen bedeutet Wissen!
Das Pilotprojekt läuft noch bis zum 1. November 2022 und zeigt bereits jetzt, dass es eine vielversprechende Option ist, um energieintensive Anwendungen nachhaltiger zu gestalten sowie elektrische Geräte emissionsarm zu laden. Der gemessene Ausstoß von Stickstoff betrug nur wenige Prozent der gesetzlich erlaubten Menge, der Ausstoß von Feinstaub war sogar annähernd Null. Darüber hinaus bieten die Messungen Potenzial für weitere Verbesserungen. So will Koninklijke van Twist zum Beispiel die Motorsteuerung noch weiter optimieren. Und die HAN wird im kommenden Jahr die Umweltauswirkungen weiter beobachten und umfangreiche Messungen durchführen.
Das gesamte Pilotprojekt wurde durch einen finanziellen Beitrag aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung der Europäischen Union ermöglicht.
Hier gehts zum Video https://bit.ly/3iyGuJm